Wesensmerkmale

Die Mitglieder der CG sind davon überzeugt, dass die Befreiungsgeschichte der Menschen, die Gott begonnen hat, nicht zu Ende ist: Jeder Mensch muss wegen seiner gottgegebenen Würde menschenwürdig leben können.

Der Leitgedanke Joseph Cardijns war: Jeder junge Arbeiter und jede junge Arbeiterin ist mehr wert als alles Gold der Welt, weil er Sohn und sie Tochter Gottes ist. Dies gilt für jeden arbeitenden Menschen, für jeden Arbeitslosen, für jeden Ausgegrenzten und für jeden Armen.

Die gesellschaftliche Situation, die Lage in Wirtschaft und Industrie, die Arbeitswelt insgesamt hat sich in den letzten Jahrzehnten massiv verändert. Aus diesem Grunde müssen Idee und Anliegen Cardijns, die nach Überzeugung der CG-Mitglieder bleibende Gültigkeit und Aktualität besitzen, in die jeweilige gesellschaftliche Situation übersetzt werden.

Die CG-Mitglieder glauben an das Wachstum des Reiches Gottes als ein Reich der Gerechtigkeit und des Friedens. In diesem Glauben bestärken sich die CG-Mitglieder gegenseitig; sie sind bestrebt, die Frohe Botschaft miteinander zu leben und weiterzutragen.

Getreu ihrer Vision des Reiches Gottes, mit Aufmerksamkeit für Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen und für die Zeichen der Zeit, wollen die CG-Mitglieder an der Verbesserung der Lebenswirklichkeit der Menschen arbeiten. Ihr werdet meine Zeugen sein! (Apg. 1,8)

So wie Gott das Elend seines Volkes sieht und Partei ergreift, so wollen auch die CG-Mitglieder sich darum bemühen, Not und Ungerechtigkeit wahrzunehmen und mit ihren Möglichkeiten zu bekämpfen. Dabei ist es ihnen wichtig, das gesamte Leben mit all seinen Dimensionen in den Blick zu nehmen, hier und weltweit.

Das Evangelium fordert sie heraus, an einer Welt mitzubauen, in der jeder Mensch seine Wertschätzung und Anerkennung erhält. So kann er seine Berufung erkennen und leben.

Dies tun sie durch Mitarbeit bzw. Unterstützung von Gemeinschaften und Verbänden wie KAB, CAJ oder JG, die der Arbeiterschaft und den Ausgegrenzten von heute Hilfe zur Selbsthilfe geben und damit durch Beteiligung Gerechtigkeit schaffen.

Mit Joseph Cardijn sind die CG-Mitglieder davon überzeugt, dass eine Kirche ohne die Arbeiterschaft, ohne die Armen und Ausgegrenzten, nicht die Kirche Jesu Christi ist.

In ihrem Tun sind die CG-Mitglieder bestrebt, Gott und sein Wirken im Leben der Menschen zu entdecken, ihn als Gott mit den Menschen zur Sprache zu bringen und zu bezeugen.

Dabei ist es ihnen wichtig, Glauben und Leben, Arbeit und Gebet als Einheit zu sehen. So entdecken sie Christus im alltäglichen Leben, in Familie, Nachbarschaft, am Arbeitsplatz und im öffentlichen Leben.

Durch die Feier der Eucharistie und der Versöhnung, durch Gebet und lebendiges Evangelium, durch Lebensbetrachtung und Exerzitien wollen die CG-Mitglieder die Gemeinschaft mit Christus lebendig halten.

Ein einfaches Leben soll das Zeugnis der Hoffnung der CG-Mitglieder glaubwürdig machen. Sie entscheiden sich bewusst dafür, sich nicht alles zu leisten, was sie sich leisten könnten.

Die Mitglieder der CG empfinden es als wohltuend, den eigenen Lebensstil in der Arbeitsgemeinschaft zu reflektieren und zu konkretisieren. Sie wollen teilen und Mitmenschen neue Chancen geben. Denn der Geist des Auferstandenen ist nicht ein Geist der Verzagtheit, sondern der Kraft und Liebe (vgl. 2 Tim 1,7).

Um ihren Auftrag als Christinnen und Christen – besonders aber auch als Mitglieder der Cardijn-Gemeinschaft – erfüllen zu können, schenken sie sich gegenseitig die Gemeinschaft, in der sie neue Kraft schöpfen und sich auf das besinnen können, was sie leitet und trägt.

Diese Gemeinschaft mit den Schwestern und Brüdern der CG erfahren sie sehr lebendig: bei den regelmäßigen Treffen der Arbeitsgemeinschaften, während der jährlichen Vollversammlungen, während der Exerzitien und zu vielen anderen Anlässen.

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