Arbeitsheft Kulturwandel im Bistum
Begleitschreiben des Bischofs Liebe Schwestern und Brüder, Seit vielen Jahren engagieren Sie sich als Seelsorgerinnen und Seelsorger, als Mitglieder in den Gremien der Mitverantwortung, als Christinnen und Christen und erleben tagtäglich und hautnah die Herausforderungen, vor denen die Kirche im Bistum Münster heute steht. Für diesen Dienst kann ich Ihnen nicht genug danken. Ich tue dies im Bewusstsein und Wissen darum, dass Sie so unserem Glauben und unserer Kirche vor Ort ein Gesicht geben und den Glauben an den Auferstandenen bezeugen. Auch auf Bistumsebene stellen wir uns seit langem der Frage, wie wir angesichts der gesellschaftlichen wie auch kirchlichen Veränderungen diesen oftmals als Kulturwandel bezeichneten Wechsel von der Volkskirche hin zu einer Kirche des Volkes Gottes gut begleiten, unterstützen und fördern können. Hierzu dienen die Prozesse der letzten Jahre wie zum Beispiel die Neustrukturierung der Pfarreien, die Einführung der Verwaltungsreferenten/-innen, die Arbeit mit und am Pastoralplan des Bistums und den lokalen Pastoralplänen, um nur einige Beispiele zu nennen. Gleichzeitig wissen wir: Es bleibt herausfordernd, eine glaubwürdige, dialogische und dienende Kirche zu sein und immer mehr zu werden. Der dreieinige Gott, der als Vater, Sohn und Heiliger Geist ein Gott der Beziehung ist, hat uns in der Menschwerdung, in Tod und Auferstehung Jesu Christi gezeigt, dass er Beziehung mit uns sucht: „In dieser Offenbarung redet der unsichtbare Gott aus überströmender Liebe die Menschen an wie Freunde und verkehrt mit ihnen, um sie in seine Gemeinschaft einzuladen und aufzunehmen“, wie es das II. Vatikanische Konzil sagt. Wir wollen eine Kirche sein, die diese Einladung Gottes glaubwürdig lebt und erfahrbar macht. Sie konkretisiert sich darin, dass Menschen miteinander und mit Gott in Berührung kommen und Leben in Fülle für alle gelingt. So können wir unseren Blick weiten, von Strukturprozessen, Planungen und Umbrüchen hin zur Verkündigung, zum Dienst am Nächsten und an der Gesellschaft, zur Hoffnung auf ein Leben mit Gott. Auf diözesaner Ebene sind mehrere grundlegende Prozesse angestoßen worden, die helfen sollen, dieses Beziehungsangebot, das wir als Kirche im Bistum Münster aussprechen, sichtbar und erfahrbar zu machen. Der vorliegende Text „Kulturwandel im Bistum Münster“ beschreibt in der gebotenen Kürze und Differenzierung diese unterschiedlichen Prozesse und Vereinbarungen, die unser Handeln in den kommenden Jahren prägen und profilieren sollen. Diese eröffnen neue Möglichkeiten für die Pfarreien und Gemeinden in unserem Bistum und stärken hierbei die Verantwortung aller, die vor Ort ihr Christsein leben. Diese Prozesse werden wir seitens der Bistumsebene so gut wie möglich und so intensiv wie nötig unterstützen und begleiten. Ich lade Sie ein und bitte Sie: Lassen Sie uns gemeinsam diesen Gott des Lebens verkünden und von der Menschenfreundlichkeit Gottes Zeugnis ablegen. Wenn wir dies glaubwürdig tun, werden wir auch in Zukunft Menschen für seine Kirche gewinnen. Die im folgenden genannten Prozesse, Themen und Entscheidungen sollen diesem Anliegen dienen. Mit herzlichen Segenswünschen für Ihren Dienst! Ihr Bischof