Goldene Pristerjubiläum Ewald Spieker

Seelsorger vom Bauernhof

Ein Goldenes Priesterjubiläum wird am Sonntag in St. Clemens begangen. : Seelsorger vom Bauernhof

MÜNSTER-HILTRUP –

Seit fünf Jahrzehnten ist Ewald Spieker Priester – jetzt wird gefeiert.

Von Andreas Hasenkamp

„Klar war, ich gehe nicht in einen Orden. Ich wollte Weltpriester werden“, sagt Ewald Spieker. Am 25. Januar 1966 wurde er zum Priester geweiht. Am Sonntag (24. Januar) feiert der jetzige Pfarrer emeritus sein Goldenes Priesterjubiläum. Der Gottesdienst beginnt um 10 Uhr in der St.-Clemens-Kirche. Danach gibt es einen Empfang im Pfarrheim. Der Seelsorger bittet, auf Geschenke zu verzichten und in der Kollekte für Flüchtlinge zu spenden.

Für Spieker war der Beruf des Priesters eine von zwei Optionen: „Auf dem Bauernhof lebt man mit der Natur, mit allem Schönen, das damit verbunden ist, und allem Schweren. Ich habe früh mit angefasst und viel mitgearbeitet. Man ist der Natur verbunden und das heißt auch mit Gott verbunden. Das war ganzheitlich.“ Tierarzt werden oder Priester? Diese Frage beschäftigte den Abiturienten. Schließlich wählte er den Beruf des Priesters: „Ich vermute mal, weil ich da mehr mit Menschen zu tun hatte. Aber ich habe mir lange beide Möglichkeiten offengehalten.“

Geweiht wurde Spieker am 25. Januar 1966, kurz nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil im Paulus-Dom von Bischof Joseph Höffner, gemeinsam mit insgesamt 33 Kandidaten.

„Ich habe mir keine der Stellen in den 50 Jahren selbst ausgesucht – nur dass ich jetzt in Hiltrup wohne, das habe ich mir selber ausgesucht. Ich kann sagen, dass der Beruf schön ist. Ich hatte ganz unterschiedliche Aufgaben: Vier Jahre war ich in Westkirchen. Seit 1970 bin ich nur in Münster.“ Er wurde Kaplan in Mauritz, war sieben Jahre Rektor bei den Canisianern, gleichzeitig im Generalvikariat zuständig für „Berufe der Kirche“, also für den Nachwuchs der geistlichen Berufe.

„Dann wurde ich 1981 Pfarrer in Gremmendorf für 22 Jahre, bis 2003. Sieben Jahre davon betreute ich parallel Laientheologen, zukünftige Pastoralreferenten und Religionslehrer.“ Er hat viel Strukturwandel miterlebt. Zur Zeit in St. Ida sagt er: „Das war eine schöne Aufgabe – weil es überschaubar war. Wenn ich mir heute die Großgemeinden ansehe – das kann ein Pfarrer nicht mehr überschauen. Es leiden etwas die persönlichen Kontakte“.

Nach 2003 ging er nach Hiltrup und kümmerte sich einige Jahre auf Diözesanebene um die „Junge Gemeinde“ sowie um Priester mit Alkoholproblemen.

Was bedeutet ihm das Goldene Priesterjubiläum? „Eigentlich ist es nur ein Innehalten – am nächsten Tag ist schon wieder Alltag. Am Montag, am eigentlichen Weihtag, habe ich eine Beerdigung.“ Sehr wichtig ist ihm der Kontakt zur Familie und zum Freundeskreis.

Quelle: Westfälische Nachrichten 22.01.2016

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